Freitag, 3. August 2007

Die Gestaltung einer japanischen Eibe Teil 3

Im Jahr 2001 wurde es Zeit das Totholz zu strukturieren. Der Baum bekam eine immer bessere Form, wobei die Sharibereiche dagegen recht unansehnlich waren.
Mit diesem Baum wollte ich dann die Technik der Totholzgestaltung mit Feuer ausprobieren. Meistens hatten die Bonsaifreunde das Holz mit der Zange bearbeitet, wobei immer wieder Fasern aus dem Holz gezogen werden. Dabei entsteht ein Eindruck sehr alten verwitterten Holzes. Walter Pall hatte im Forum beschrieben, dass eine harte Flamme das Holz richtig aufreissen kann. So machte ich mir selber Gedanken und kam zu dem Schluß, dass, wenn man schon mit Feuer arbeitet, man das auch wirklich restlos konsequent machen sollte.


Zum Brennen verwende ich einen Gaslöter. Der hat eine kleine, punktgenaue Flamme, die sehr heiß ist. Damit kann man auch dicht an den Rand der lebenden Rinde heranbrennen. Gefährdetes Laub wurde einfach zur Seite gehalten. Heutzutage habe ich meine Techniken wesentlich verbessert. Mit Abdeckblechen kann ich exakt am Rand entlang brennen, der lebenden Rinde passiert so nichts.
Eine Eibe hat sehr hartes Holz. Mit dem Brenner muß man dann auch wirklich lange auf einer Stelle bleiben, damit das Holz auch tief genug verbrennt.

Wenn man eine weiße Ascheschicht sieht, hat man das Holz zumindest schon oberflächlich verkohlt. Den Brenner hält man solange auf eine Stelle, bis sich Längs-und Querrisse gebildet haben. Das meiste davon ist allerdings nur in der Holzkohle, weshalb man dann noch eine Weile weiterbrennt.

Ein alter Aststumpen. Mein Sohn Kevin wollte damals immer gerne Tierköpfe darin sehen. Wir nannten diesen Jin den “Rattenkönig”. Das Holz ist hier nach dem Brennen schon abgebürstet. Einige Risse sind entstanden. Den Rest muß die Natur erledigen.

Dieses Bild vom Rattenkönig entstand zwei Jahre später. Es soll verdeutlichen, wo der eigentliche Vorteil der Feuergestaltung liegt. Die beim Brennen entstanden Risse, werden durch Umwelteinflüsse weiter entwickelt. Das Brennen verkürzt nur den Weg dahin.
Im Winter ist es meistens sehr feucht. Da sammelt sich Wasser in den Rissen des Totholzes. Wenn dann Frost kommt, drückt er das Holz noch weiter auseinander. Dabei werden die vorhandenen Risse größer und es entstehen neue.

Im Sharibereich sieht man gut, dass durch das Brennen die Jahresringe deutlich zu sehen sind. Durch die Ausleuchtung des Bildes glänzt das Totholz sehr auf diesem Bild und die entstandenen Risse sind schlecht zu erkennen.


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