Blog-Archiv

Dienstag, 29. Mai 2007

Die Freilandaufzucht - Cornus mas Shohin Teil 2


Im April 2007 grub ich die Kornelkirsche aus. Sie war wieder auf eine Höhe von 2,5 m gewachsen und trieb auch schon wieder.

Das Dickenwachstum war wie gewünscht, aber nun konnte nichts mehr im Freiland erreicht werden, damit sich der Baum dort noch verbessert. Eine weitere Verdickung wäre nur mit einer größeren Höhe des Stammes gegangen, dann könnte daraus aber kein Shohinbonsai werden.

Der Wurzelballen war sehr dicht und wirklich gesund. Somit habe ich ein wirklich großartiges Ausgangsmaterial für einen Shohinbonsai.

Das ist nun in sechs Jahren im Freilandbeet erreicht. Der Baum hat ein Nebari von stolzen 12 cm. Damit hat er meine Hoffnung noch übertroffen.

Der Baum ist momentan, bis zum Anfang des Spitzentriebes 14 cm hoch. Das ist wiederum ein wenig mehr als ich erhoffte, aber so wird eine Gesamthöhe von 20 cm schon noch erreichbar sein. Es zeigt aber auch, dass es der richtige Zeitpunkt zum Umsetzen in einen Teichpflanzkorb war. Mittlerweile treibt der Baum wieder gut aus und nun kommt er in die Strukturierungsphase.


Die Freilandaufzucht - Cornus mas Shohin Teil 1

So mancher hat Angst davor, seine Bäume in der Anzucht regelmäßig sehr rigoros zurück zu schneiden. Um zu zeigen das man sich ruhig etwas zutrauen sollte, hier nun ein Baum, der seit 2001 als Shohin vorbereitet wird. Das ist eine Kornelkirsche, Cornus mas. 2001 in einer Baumschule als bleistiftdickes Pflänzchen gekauft. Der Baum wurde sehr schräg stehend eingepflanzt und dann durfte er ungehindert zwei Jahre stark wachsen.

2003 war die Kornelkirsche schon recht stark geworden. Der Stammansatz hatte fünf cm Dicke erreicht. Bei einer Stammhöhe von fünf cm war eine kleine Knospe zu erkennen, auf die ich den ersten Rückschnitt machte. Wie erwartet trieb der Baum an der Knospe aus und wuchs kräftig weiter.

Er durfte wieder zwei Jahre wachsen und hatte im Frühjahr 2005 einen sieben cm dicken Stammansatz. Deshalb wurde er auf eine Höhe von sieben cm zurückgeschnitten. Dabei wurden dann auch gleich die Wurzeln zurückgeschnitten. Anschließend war er schnell wieder über einen Meter hoch und der Stammansatz war bereits acht cm dick. Am Leittrieb könnt Ihr sehen, dass ich zu der Zeit hoffte, den Baum im Frühjahr 2007 auf eine Höhe von acht cm zurückschneiden zu können. Dann hoffte ich auf einen Stammansatz von zehn cm.

Die Schnittstellen verheilten erwartungsgemäß. An der ersten Schnittstelle von 2003 sieht man, wie weit sie schon geschlossen ist. Um eine bessere Heilung zu erreichen, kann man zwischendurch den Rand der Rinde (Kallus) einschneiden. Dadurch wird der Baum zum stärkeren Überwallen der Wunde angeregt.

Eine weitere Methode für eine Stammverdickung sind so genannte "Opferäste". Wahrscheinlich habt Ihr Euch gewundert, dass an dem Bäumchen einige Äste stehen, die so gar nicht in eine Gestaltung passen würden. Die sollen auch nicht bleiben. Sie haben nur den Zweck, den Saftfluss an den Schnittstellen aufrecht zu erhalten. Sie helfen beim schnelleren Verheilen der Wunden und nebenbei verdicken sie auch noch den Stamm.

Wenn diese Opferäste ihre Pflicht erfüllt haben, oder langsam zu dick werden, werden sie sauber ausgeschnitten. Das sollte man dann mit einer Hohlkonkavzange machen, damit ein tiefer Schnitt erzielt wird. Die Wunden heilen schnell zu und bald sieht man nicht mehr, wo diese Äste einmal waren.

Ihr seht nun, dass man auch mit Pflanzen, die im Beet stehen, reichlich Arbeit hat. Diese Art der Vorbereitung macht viel Spaß und ist garantiert der schnellste Weg, um an einen schönen Bonsai zu kommen.
Will man seine junge Pflanze gleich in eine Schale pflanzen, wird sie sehr viel längere Zeit benötigen, bis sie einmal ein Bonsai ist. Je nach Pflanzenart und Wüchsigkeit kann man im Freiland schon nach fünf Jahren einen wirklich guten Bonsai besitzen.


Freilandaufzucht – ein Ginkgo aus der Baumschule 2


Im April 2007 kam der Baum das erste Mal aus der Erde. Er hatte eine Höhe von 250 cm. Der Stamm hatte sich allerdings nicht mehr weiter verdickt. Wenn das passiert, hilft nur ein starker Rückschnitt.

Der Baum wurde auf eine Höhe von 7 cm gekappt. An dieser Stelle gab es ein paar viel versprechende Knospen, aus denen der Baum seine Stammfortführung wachsen lassen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Ginkgo schon ausgetrieben und war auch schon ein Stück gewachsen. Das ist nicht so tragisch, weil es mitten im April war und das ist ein sehr guter Zeitpunkt um einen Baum umzusetzen.

Ein paar Wochen später zeigt der Ginkgo das er das Umsetzen ohne Probleme überstanden hat. Am Stamm sind neue Triebe entstanden und der Leittrieb legt nun auch wieder los. Nun kann er wieder mindestens zwei Jahre frei wachsen und dann kann man schauen, wie es weiter gehen soll.

Freilandaufzucht – ein Ginkgo aus der Baumschule 1

Dieses Beispiel zeigt einen Ginkgo, den ich im Herbst 2004 in einem Baumarkt gekauft habe. Hat man einen Baum gefunden, den man nun auf eine Bonsaizukunft vorbereiten will, schaut man sich zuerst seinen Wurzelballen an. Alle unbrauchbaren Wurzeln werden entfernt. Dieser Baum hatte ein Problem mit dem Austrieb im letzten Jahr. Bei einer Höhe von 150 cm hatte er drei Kronenäste, die vergeilt wuchsen. Anscheinend hatte er im Baumarkt sehr schlechte Lichtverhältnisse.

Deshalb wurde er beim Einpflanzen gleich auf die stärkste Knospe zurückgeschnitten. Die Höhe der Knospe spielte keine Rolle, da der Baum nun erst einmal ordentlich in die Länge wachsen sollte. Das hat er auch 2005 gut gemacht.

Er sollte so lange wachsen, bis ich mit der Stammverdickung im Wurzelbereich zufrieden bin. Alles was über den ersten zehn Zentimetern zu sehen ist, ist vollkommen uninteressant. Das kommt später sowieso alles weg. Also, wichtig für die ersten zwei Jahre Wachstum ist nur der Wurzelansatz!

Wenn der Wurzelansatz eine Dicke von ca. fünf cm erreicht hat, wird der Baum das erste mal zurückgeschnitten. Bei diesem Ginkgo befindet sich ein Trieb auf einer Höhe von 15 cm. Darauf werde ich dann wohl zurückschneiden. Danach wird der Baum wieder frei wachsen, bis sich die Wunde vom ersten Schnitt geschlossen hat. Dann kommt der zweite Schnitt, wo der Baum dann schon eine Wurzelbasis von ca. acht cm haben sollte. Durch das Zurückschneiden erhält der Stamm "Bewegung". Er erhält so eine interessante Wuchsform und steht nicht kerzengerade da.

Erwartet wurden die fünf cm Dicke im Herbst 2005. Der Baum hat sich aber wesentlich besser entwickelt und die Dicke des Wurzelansatzes war im Dezember 2005 schon auf neun cm gewachsen.

Die Freilandaufzucht - Euonymus europaeus

Hier nun ein Pfaffenhütchen, Euonymus europaeus . Daraus kann man ganz hervorragende Bonsai gestalten. Sie bekommen im Herbst feuerrotes Laub. Die Blätter stehen gegenständig, weshalb das Gezeigte bei einem Ahorn ähnlich ablaufen kann.

2002 kam dieser Baum als junge Baumschulpflanze ins Beet. Die Wurzeln wurden, wie beschrieben, vorbereitet. Durch gute Düngung wuchs der Baum die ersten zwei Jahre enorm und verdickte sich sehr gut (von Bleistiftdicke auf fünf cm).

DiesesBild zeigt nun den Aufbau des Baumes. Im Frühjahr 2004 erfolgte der erste Rückschnitt. An der Schnittstelle zeigten sich recht bald zwei neue Triebe, die erst einmal auf eine Höhe von 50 cm wachsen durften. Dann wurde die Schnittstelle v-förmig ausgeschnitten, um eine bessere Verheilung der Wunde zu erreichen. Mit guter Düngung wurde der Baum 2004 wieder über zwei Meter hoch und die neuen Äste verdickten sich rasch. Im März 2005 wurde der Baum ausgegraben, um die Wurzeln zurückzuschneiden. Anschließend wurden die Äste erneut zurückgeschnitten. Nun kamen vier Triebe, die sehr schnell sehr lang und dick wurden. Bereits im Juli konnte ich zum dritten Male schneiden. Hierbei habe ich den Trieb in der Mitte noch nicht geschnitten, da er noch Dicke brauchte als Stammfortführung.
Die neuen Triebe wuchsen schon wieder und wurden noch über einen Meter lang in dem Jahr.

Im April 2007 kam der Baum dann aus der Erde. Er war auch wieder zwei Meter hoch und hatte ebenfalls schon den Neuaustrieb. Auch hier fand ich einen sehr gut verzweigten Wurzelballen vor.

Den Baum pflanzte ich zur weiteren Entwicklung in einen Teichpflanzkorb. Die Verzweigung im Kronenbereich wurde in der Erde zu dick. Das ist momentan noch ein Fehler. Es kommt nun darauf an, wie sich der Baum in der Strukturierungsphase verhält. Bleibt diese erste Verzweigung zu symmetrisch, muss ich einen Teil davon entfernen und den Baum anders aufbauen als bisher geplant.

Sechs Wochen nach dem Ausgraben, der Baum wächst sehr gut weiter.

Die Freilandaufzucht - Eine Eiche

Diese Eiche stand zunächst einige Jahre in einem kleinen Topf und fand wenig Beachtung. Vor sieben Jahren dachte ich mir, dass sie wohl auch einmal ein wenig erzogen werden sollte. Ab da kam sie dann auch ins Freilandbeet.

Der Stammansatz hat sich in dieser Zeit bereits ganz enorm verbreitert. Er geht auf dem ersten Bild im Jahre 2005 von 15 cm auf 5 cm innerhalb der ersten 15 cm Stammhöhe zurück. Das ist eine besonders gelungene Stammverjüngung. Trotzdem braucht die Eiche noch einmal dieselbe Zeit, dann ist sie aber ein erstklassiger Bonsai geworden.

Im April 2007 wurde das ganze Freilandbeet freigeräumt und umgegraben. Alle Bäume wurden herausgenommen, alle Wurzelballen wurden beschnitten und ein starker Rückschnitt wurde ebenfalls gemacht. Diese Eiche hatte ich zwei Jahre lang durchtreiben lassen. Kevin hält sie auf dem Bild. Er ist zwei Meter groß, da sieht man das diese Eiche in zwei Jahren vier Meter gewachsen ist.

Sie hat mittlerweile nicht mehr den Drang, eine Pfahlwurzel wachsen zu lassen. Der Wurzelballen ist sehr gesund und fein verzweigt. Das sehr breite Nebari versteckt sich allerdings noch in der Erde. Da soll es auch bleiben, bis der Baum in eine Schale kommt.

Auch dieser Baum hatte schon ausgetrieben, als ich ihn ausgrub. Sechs Wochen später sieht man wohl sehr gut, dass dieses kein Fehler ist. Der April ist der richtige Zeitpunkt zum Umsetzen der allermeisten Bäume, egal wie weit sie dann schon ausgetrieben haben.

Die Freilandaufzucht – Das Beet

Viele Anfänger im Bonsaihobby möchten schnell erste Gestaltungen machen. Da bieten sich natürlich Jungpflanzen aus den Baumschulen an. Damit kann man schon recht schnell einen schönen, kleinen Bonsai gestalten. Es gibt aber auch einen längeren Weg mit Baumschulware, der einem in wenigen Jahren einen qualitativ hochwertigen Bonsai in Aussicht stellt.
Von vielen Anfängern werden häufig sehr junge Baumschulpflanzen gezeigt, mit der Frage, was man damit machen kann. Sehr oft lautet die Antwort: "Pflanze ihn erst einmal vier Jahre in den Garten". Da denke ich mir, das ist für einen Anfänger eine eher unbefriedigende Auskunft, weil er nicht weiß, wie er das anfangen soll. Deshalb hier nun einmal ein kleiner Kurs zum Aufziehen von Jungpflanzen in einem geeigneten Beet.
Vorneweg möchte ich den Leuten sagen, die keinen Garten zur Verfügung haben, die beschriebenen Techniken funktionieren auch gut auf dem Balkon oder im Wohnzimmer in großen Pflanzgefäßen oder Holzkisten


Einfach im Garten irgendwo in die Erde pflanzen ist nicht der optimale Weg! Wie bei allen Techniken, die wir in der Bonsaigestaltung verwenden, kommt es auf die Optimierung der Bedingungen an. Das soll heißen, ein Pflanzbeet sollte erst einmal auf unser Vorhaben vorbereitet werden. Selber habe ich nur einen kleinen Garten. Deshalb ist mein Anzuchtbeet auch nur knapp 5 m² groß. Das habe ich innerhalb meiner Arbeitsterrasse angelegt. Damit es höher positioniert ist, habe ich große Steinplatten senkrecht als Begrenzung eingemauert. Das ist natürlich nicht nötig, bei mir kam es nur auf die Optik an.

Die Erde in diesem Beet sollte auf unsere Ansprüche auch vorbereitet werden. Dazu kann man normalen Mutterboden mit viel Lava (Streumittel aus dem Baumarkt) und Bims auflockern. Die Erde sollte immer schön locker bleiben. Wenn sie verdichtet, ist der Zuwachs gleich eingeschränkt. Außerdem bleibt der Wurzelballen kompakter, wenn ordentlich grobes Substrat untergemischt ist. So eine Erde sorgt für viele feine Wurzeln.

Wenn man einige Bonsai besitzt, die in grobem Substrat getopft sind, sollte man beim nächsten Umtopfen das alte Substrat im Freilandbeet verteilen, dass lockert den Boden auch noch bestens auf und hat einen weiteren Verwendungszweck.

Vor der Erstbepflanzung mischt man noch ordentlich viel Grunddünger unter. Da kann man Hornspäne, Knochenmehl, Rinderdung, Pferdemist und Ähnliches nehmen.
Beim Bepflanzen immer darauf achten, dass die Bäumchen von allen Seiten genügend Licht bekommen. Das ist sehr wichtig, damit sie nicht einseitig wachsen. Mein Beet ist für 12 -14 Jungpflanzen oder vier große Bäume (Stammdurchmesser ab 30 cm) geeignet.
Beim Einpflanzen im Frühjahr sollte man den Wurzelballen etwas auflockern und schon nicht geeignete Wurzeln entfernen. Wir möchten ja später eine breite Wurzelbasis erreichen, deshalb lassen wir alle radial wachsenden Wurzeln stehen und die senkrecht wachsenden entfernen wir so gut wie möglich.

Alle zwei Jahre nimmt man die Bäume aus dem Beet, macht einen Wurzelschnitt und gräbt die Erde um. Dabei lockert man sie ordentlich auf und kann anschließend noch ordentlich Dünger untermischen.

Umtopfen, obwohl der Baum schon ausgetrieben hat?

Nach dem Bericht über die Eiche kamen einige, wenig freundlich formulierte Mails und Kommentare. Alle Kommentare in diesem Blog werden auch veröffentlicht, nur eben nicht, wenn sie beleidigend formuliert sind.

Bei vielen Mails ging es hauptsächlich darum, dass die Schreiber den Zeitpunkt zum Ausgraben der Eiche für nicht richtig befunden haben. Das sehe ich nicht so. Der Zeitpunkt war exakt richtig gewählt. Er lag in der zweiten Hälfte des Monats April. Das der Baum schon ausgetrieben hat, lag natürlich an dem sehr warmen Frühlingswetter in diesem Jahr. So etwas ändert aber nicht direkt die innere Uhr der Bäume.

Wenn für die Eiche der Termin des Ausgrabens falsch gewesen wäre, dann hätte sie das mittlerweile am Zustand der vorhandenen Blätter gezeigt. Die sind alle, nach wie vor, noch sehr gesund.

Natürlich kann es auch schief gegangen sein. Das werde ich dann aber erst in zwei Jahren wissen. Denn bis dahin kann sie auch aus dem Stamm heraus weiter ernährt werden.

Wäre sie jetzt noch länger in der Erde geblieben, wären die neuen Wurzeln wieder zu stark geworden und in der humosen Erde weit weg gewachsen. Damit wäre es wieder schwierig geworden, genügend Haarwurzeln auszugraben.

Alles passte, es war der richtige Zeitpunkt.

Im Anschluß findet Ihr einen älteren Artikel, den ich auch schon im Fachwissenbereich des BFF gepostet habe. Der ist jetzt, zwei Jahre später, aktualisiert. Alle Bäume, die dort gezeigt werden, sind mitten im Austrieb umgesetzt worden. Nicht einer hat Schaden dabei genommen.

Donnerstag, 17. Mai 2007

Eine dicke Eiche Abmoosen - Teil 7

Diese Ansicht zeigt, wie gewaltig der Baum momentan noch ist. Später kann ich eine Höhe von ca. 90 cm erreichen. Dafür werde ich dann auch gut eine passende Schale bekommen.

Gute Verjüngung und eine schon schöne Rindenstruktur. Der Baum, wie er vor vier Jahren war, ist nicht mehr zu sehen.

Alle Äste wurden dann noch einmal zurückgeschnitten. Meiner Meinung ist es bei allen frisch eingetopften Bäumen nötig, mindestens ein Blattpaar an jedem Ast zu belassen, damit ein Saftzug gewährleistet ist. Aus dieser Ansicht wirkt der Stamm aber sehr statisch. Er ist enorm massiv und zeigt keine Verjüngung.

In der Nahaufnahme erkennt man gut die Kerbe, die senkrecht über den Stamm verläuft. Hier ist der ehemalige Doppelstamm zusammengewachsen.

Mittlerweile hat der Baum wieder neue Knospen gemacht und bald erfolgt der neue Austrieb. Nicht ein Blatt sieht schlaff aus.

Das Experiment ist gelungen. In zwei Jahren werde ich wahrscheinlich die Grundgestaltung zeigen und in fünf Jahren hole ich mir den Ginkgo-Award ;-) :-) :-).



Eine dicke Eiche Abmoosen - Teil 6

Übrig geblieben ist ein tiefes Loch und die Reste der Pfahlwurzel. Für mich ist es das Loch des Monats.

Die Wurzeln wurden wiederholt angefeuchtet, dann den Baum in die Schubkarre, ab ins Auto und dann zum Eintopfen.

Hier ist der Baum bereits eingetopft. Ein Sack mit einer Mischung aus Bims, Lava und Zeolit und dazu ein Sack mit Akadama in einer Körnung bis 12 mm sind beim Eintopfen draufgegangen. Nach dem Angießen war der Baum mit Schale von mir nicht mehr zu bewegen.

Aus dieser Ansicht sieht man eine schöne Verjüngung. Vielleicht einmal eine Option für die Vorderansicht.



Eine dicke Eiche Abmoosen - Teil 5

Nun grub ich weiter um den Stamm herum. Oh Lord, hier waren sie nun. Viele neue und feine Wurzeln. Der Sauerstoff in der Umgebung wurde knapp, so tief habe ich aufgeatmet ;-) .

Vorsichtig wurde auch in diesem Bereich die Erde tief ausgehoben, um an die Pfahlwurzel heranzukommen.

Hier ist nun der Baum rundherum ausgegraben. Er steht noch auf seiner Pfahlwurzel. Aber nun kommt man gut an sie heran. Hatte dann doch noch etwas Gutes, dass an dieser Stelle keine Wurzeln gewachsen waren.

Nun wurde das gröbste Sägeblatt eingespannt und dann konnte man sich freuen, dass diese Sägeblätter so flexibel sind. Da wäre ich mit keiner anderen Maschine herangekommen. Die Wurzel war sehr dick und es dauerte etwas, bis ich sie durchgesägt hatte.

GESCHAFFT!!! Vier Jahre warten und ein ungewisses Experiment ist gut ausgegangen. Es dämmerte allmählich. Auf diesem Foto ist es aber wieder heller geworden. Das lag an meinem Strahlen ;-) .

Eine dicke Eiche Abmoosen - Teil 4

Es erwies sich als recht schwierig, an den Stamm zu kommen. Die neuen Wurzeln wollte ich nicht beschädigen, musste aber unter sie an die alte Pfahlwurzel herankommen.

So lockerte ich die Erde weiter mit der Grabgabel und mit dem Spaten wurde sie vorsichtig weggeschaufelt.

Dann hatte ich den ersten Teil der Pfahlwurzel freigelegt. Der Schrecken war hier erst einmal ziemlich gewaltig. Nicht eine neue Wurzel war zu sehen.

Aber Cool bleiben. Johannes half nun vorsichtig mit der Gabel und ich schaufelte weiter die Erde beiseite.

Hier war die Pfahlwurzel nun soweit freigelegt, dass ich mit dem Elektrofuchsschwanz gut an sie herankam. Nicht eine feine Wurzel zu sehen, erste Zweifel kamen hoch.



Eine dicke Eiche Abmoosen - Teil 3

Im Herbst 2005 schickte mir Matthias wieder einmal ein Bild meiner Eiche. Sie hatte nach dem Frühlingsschnitt wieder eine gute, dichte Verzweigung entwickelt. Aber das unglaubliche Wachstum der ersten beiden Jahre war nun nicht mehr da. Das kann man damit erklären, dass die Pfahlwurzel nun allmählich ihre Funktion einstellte. Neue Wurzeln übernahmen die Versorgung und da sie nicht die Kraft der alten Pfahlwurzel hatten, fiel diese spärlicher aus. Das führte zu dichter Verzweigung und kleineren Blättern. Für mich war das ein Bild des Erfolges. Aber da ich mittlerweile gelernt habe im Bonsaihobby nichts zu überstürzen. Ließ ich mir ein weiteres Jahr Zeit mit dem Ausgraben.

Im April 2007 war es dann endlich soweit. Nun wollte ich wissen, was aus meiner Eiche geworden war. So verabredete ich mich mit Matthias, um den Baum nun auszugraben.

Seit Herbst 2005 war der Baum nicht mehr so stark gewachsen. Er war gut belaubt und auch gut verzweigt, also sehr gesund.

Vor Ort wurden nun direkt noch einmal die Äste zurückgeschnitten. Das aber so, dass noch genügend Laub für einen guten Saftzug in allen Ästen bestehen blieb.


Mein Sohn Kevin und Matthias Sohn, der Johannes, wollten mir etwas helfen. Die beiden waren fantastisch beim Anfeuern ;-) .

Zunächst entfernte ich mit der Grabgabel den Rasen. Die Gabel musste ich auch nehmen, um die Erde rund um den Stamm zu lockern.