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Dienstag, 29. Mai 2007

Freilandaufzucht – ein Ginkgo aus der Baumschule 1

Dieses Beispiel zeigt einen Ginkgo, den ich im Herbst 2004 in einem Baumarkt gekauft habe. Hat man einen Baum gefunden, den man nun auf eine Bonsaizukunft vorbereiten will, schaut man sich zuerst seinen Wurzelballen an. Alle unbrauchbaren Wurzeln werden entfernt. Dieser Baum hatte ein Problem mit dem Austrieb im letzten Jahr. Bei einer Höhe von 150 cm hatte er drei Kronenäste, die vergeilt wuchsen. Anscheinend hatte er im Baumarkt sehr schlechte Lichtverhältnisse.

Deshalb wurde er beim Einpflanzen gleich auf die stärkste Knospe zurückgeschnitten. Die Höhe der Knospe spielte keine Rolle, da der Baum nun erst einmal ordentlich in die Länge wachsen sollte. Das hat er auch 2005 gut gemacht.

Er sollte so lange wachsen, bis ich mit der Stammverdickung im Wurzelbereich zufrieden bin. Alles was über den ersten zehn Zentimetern zu sehen ist, ist vollkommen uninteressant. Das kommt später sowieso alles weg. Also, wichtig für die ersten zwei Jahre Wachstum ist nur der Wurzelansatz!

Wenn der Wurzelansatz eine Dicke von ca. fünf cm erreicht hat, wird der Baum das erste mal zurückgeschnitten. Bei diesem Ginkgo befindet sich ein Trieb auf einer Höhe von 15 cm. Darauf werde ich dann wohl zurückschneiden. Danach wird der Baum wieder frei wachsen, bis sich die Wunde vom ersten Schnitt geschlossen hat. Dann kommt der zweite Schnitt, wo der Baum dann schon eine Wurzelbasis von ca. acht cm haben sollte. Durch das Zurückschneiden erhält der Stamm "Bewegung". Er erhält so eine interessante Wuchsform und steht nicht kerzengerade da.

Erwartet wurden die fünf cm Dicke im Herbst 2005. Der Baum hat sich aber wesentlich besser entwickelt und die Dicke des Wurzelansatzes war im Dezember 2005 schon auf neun cm gewachsen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Rainer,
da bist Du mit Deinem Projekt ja schon ein deutliches Stück weiter, als ich. Mein Ginkgo ist noch nicht einmal aus der Nuss heraus. Ich hoffe aber, dass auch er bald kräftig wachsen wird. Wenn man sich die Angaben zu dem Wurzelansatz vor Augen hält, kann ich auch auf anständigen Wachstum hoffen.
Dir noch viel Glück bei Deinem Bonsai.
Viele Grüße
Birger