Montag, 16. April 2007

Jugend - AK Dortmund. der BCD hat eingeladen 8

Max hat auch schon vorher Workshops besucht. Deshalb konnte er auch schon etwas schwierigere Sachen, wie starke Biegungen mit eingebasteten Ästen probieren. Auch hier ist ein sehr überzeugendes Ergebnis entstanden.

Während der Gestaltung. Max war mit einbem solchen Eifer dabei, dass schon die ersten Äste abgeschnitten waren, bevor ich ein Foto machen konnte.

Auf den Weg gebracht. Nun braucht der Baum Zeit, schöne Nadelpolster zu entwickeln. Wenn die entstanden sind, hat er einen wirklich schönen Baum in der geneigten Form.
Wir bedankten uns beim Werner Busch für einen sehr schönen, lehrreichen Workshop und hoffen, dass es nicht der letzte mit einem so kompetenten Lehrer war.
Aber natürlich möchten wir unseren Dank auch dem Vorstand des BCD sagen. Das war ganz bestimmt ein sehr guter Start für eine erfolgreiche Jugendarbeit. In der Vergangenheit habe ich oft versucht, so etwas auf die Beine zu stellen. Auch der vorherige Vorstand hat sich sehr um die Jugendarbeit bemüht. Aber leider war es wirklich schwierig eine Jugendgruppe zusammen zustellen. Das es jetzt glückt, hat natürlich zuallererst mit den jungen Leuten selber zu tun. Alle sind äußerst motiviert. Eva z.B. ist früh morgens mit dem Zug aus dem Hochsauerlandkreis nach Dortmund gefahren, um dann gemeinsam mit uns zum Werner zu fahren. Abends hat sie sich dann, schwer bepackt mit Werkzeug und Baum, auf den Heimweg gemacht.
Vergessen möchte ich auch den Erik Funke nicht. Er hat sich selbstlos zur Verfügung gestellt, als Fahrer, unsere jungen Leute nach Düsseldorf zu bringen und dort den ganzen Sonntag zu verbingen. Danke Erik! (Wahrscheinlich rächt er sich mit fürchterlichen Fotos von mir).

Jugend - AK Dortmund. der BCD hat eingeladen 7

Eva hat schon etwas Erfahrung in der Bonsaigestaltung, sie hat gut und schnell gearbeitet. Das Ergebnis was sie erzielte war schon recht beeindruckend.

Evas Feuerahorn vor der Gestaltung.

Fertig. Ein kleiner Shohin mit einem sehr schönen Stammansatz.
Der Jonas hat beim Werner seine ersten Versuche in der Bonsaigestaltung machen können. Deshalb sollten jetzt wirklich alle jungen Bonsaifreunde hinschauen. Sein Feuerahorn ist auch sehr schön geworden. Ganz beachtlich für die erste Gestaltung.

Der Ahorn vor der Gestaltung.

Eine kleine Besenform ist entstanden. Auch hier ist der Stammansatz sehr vielversprechend.

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Ab 16.00 Uhr waren dann die ersten Bäume fertig.
Alexander hatte neben seinem kleinen Workshopwacholder noch zwei Bäume mit, die er umtopfte. Sein Wacholder ist jetzt auf einem guten Weg. Werner zeigte Alexander gleich zwei Wege auf, wie er einen Wacholder gestalten könnte. Er war dann am Überlegen, welcher Weg besser ist. Er wollte auch meine Meinung hören. Die zählt nicht so sehr, sagte ich. Seinen Vorstellungen sollte er folgen und dann auch bei Diskussionen dazu stehen. Alexander hat wirklich Talent und ich bin mir sicher, dass er einen guten Weg im Bonsaihobby gehen wird.

Alexanders Wacholder vor dem Workshop.

Die fertige Grundgestaltung. Wenn die Nadelpolster dichter sind, ist das ein sehr schöner Shohin.
Kevin hatte eine Waldkiefer Pinus sylvestris mit. Das war ein Geschenk an ihn von Michael Tigges. Vier Jahre wurde der Baum auf die Gestaltung vorbereitet. Er strotzt vor Gesundheit, was man an dem dichten Pilzbewuchs des Substrates im letzten Herbst sehen konnte.

Zwei gleichstarke Äste gabeln sich. Da mußte Kevin sich für einen entscheiden.

Die vorgesehen Ansichtsseite. Bei der Gestaltung entschied sich Kevin aber dafür, diese Ansicht zur Rückseite zu machen.

Die fertige Grundgestaltung, eine geneigte Form.

Jugend - AK Dortmund. der BCD hat eingeladen 5

Nach dem Essen ging es dann gutgelaunt weiter. Kevin hat für so eine kleine Kiefer einen Haufen Draht zur Verfügung (wie bring ich den nur unter?). Der Max hatte am meisten zu tun. Sein Baum benötigte einige starke Biegungen, weshalb er viele Äste mit Bast schützen mußte.


Jugend - AK Dortmund. der BCD hat eingeladen 4

Wer viel arbeitet bekommt Hunger. Deshalb gab es auch noch eine leckere Pizza zu Mittag. Es war sehr heiß und wir haben schnell gegessen :smile:. Gerade weil das Wetter so schön war, war die Stimmung auch sehr entspannt. Es wurde viel gescherzt und alle hatten ihren Spaß.



Jugend - AK Dortmund. der BCD hat eingeladen 3

Anschließend ging es mit Feuereifer ans Werk. Werner ging auf alle schon vorhandenen Fähigkeiten der jungen Gestalter ein. Er konnte auch sehr gut mit wenigen Worten sehr viel Fachwissen vermitteln. Kleine Tipps und Tricks, die er erklärte, wurden direkt an der Pflanze ausprobiert.

Jugend - AK Dortmund. der BCD hat eingeladen 2

Dann ging es aber auch schon los. Zunächst besprach Werner jeden Baum und erklärte den jungen Bonsaifreunden das Ziel der Gestaltung.

Kevin mit seiner Pinus sylvestris.

Eva mit ihrem Feuerahorn (Acer ginnala)
Der Axel Paduch, Geschäftsführer des BCD war auch anwesend und schaute sich interessiert die Arbeit der jungen Leute an.

Alexander mit seinem Chinesischen Wacholder.

Max mit seinem Chinesischem Wacholder.

Jonas mit seinem Feuerahorn.

Jugend - AK Dortmund. der BCD hat eingeladen 1

Der Bonsai-Arbeitskreis Dortmund hat nun eine eigene Jugendgruppe. Dies wird auch vom BCD sehr unterstützt. Unsere Jugendlichen wurden deshalb zu einem Workshop mit Werner Busch, in seiner Bonsaiwerkstatt in Düsseldorf eingeladen.
Der gestrige Sonntag, der 15. April 2007, war ein wunderschöner, sonniger Tag. Voller Vorfeude sind wir mit fünf Jugendlichen und zwei Fahrern um 11.00 Uhr beim Werner eingetroffen.
Alexander, Max und Kevin hatten sich eigene Bäume zum Gestalten mitgebracht. Eva und Jonas suchten sich unter Werners Rohpflanzen wirklich schöne Feuerahorne aus.
Zunächst bewunderten wir Werners neuen, großen Ausstellungsgarten. Das war schon sehr beeindruckend und weckte die Lust, mit den eigenen Gestaltungen anzufangen.


Samstag, 7. April 2007

Die Sache mit dem Teichpflanzkorb

Viele machen es schon, andere haben noch nie etwas davon gehört. Gemeint ist die Aufzucht von Jungpflanzen im Teichpflanzkorb.

Natürlich, die Japaner haben es erfunden. Das Prinzip ist einfach, das Ergebnis verblüffend.

Die Japaner haben herausgefunden das die Entwicklung von Jungpflanzen in Nudelsieben tolle Erfolge bringt. Ein absolut dichter Wurzelballen in sehr kurzer Zeit, eine überdurchschnittliche Entwicklung der Stammstärke und des Nebaris. Dabei hat man die Entwicklung der Pflanze ständig unter Kontrolle.

In unseren Breiten kommt man besser an Teichpflanzkörbe als an Nudelsiebe. Der Effekt ist aber absolut identisch.

Seit einigen Jahren setze ich auch sämtliche Yamadori in Teichpflanzkörbe. Auch wenn mein Baum nur einen sehr schwachen Wurzelballen hat, innerhalb eines Jahres hat sich das total verändert. Meistens ist der Korb dann randvoll mit gesunden Wurzeln.

Warum ist das so?

Die Wurzeln einer Pflanze, die wir in einem normalen Tontopf pflanzen, wachsen immer in die Länge. Erreicht eine Wurzel den Rand des Topfes, wächst sie dort weiter und umschlingt ihren Wurzelballen. So entstehen wenige, sehr lange Wurzeln, die den Stamm nur mäßig verdicken.

Die perforierten Wände des Teichpflanzkorbes, in Verbindung mit sehr grobem Substrat führt dazu, dass das Gießwasser sofort wieder aus dem Korb herausläuft. Dabei wird mit jedem Gießen auch viel Luft an die Wurzeln gebracht. Sie werden dadurch zu Wachstum angeregt. Stoßen die Wurzeln an die perforierten Seitenwände des Korbes, können sie durch den Lichteinfall nicht weiterwachsen. Dadurch ist der Baum gezwungen, wieder neue Wurzeln in Stammnähe wachsen zu lassen. So setzt sich das ständig fort und man hat nach einem Jahr einen dichten Wurzelballen mit sehr vielen, kürzeren Wurzeln.

Du kannst dir nun vorstellen, dass diese Methode bei Jungpflanzen zu einer ordentlichen Stammverdickung in sehr viel kürzerer Zeit als bei allen sonst bekannten Aufzuchtsmethoden führt.

Wichtig hierbei ist natürlich eine konsequente Düngung, die ganze Wachstumsperiode hindurch. Geeignet sind alle Düngersorten, die in fester Form vorliegen. Flüssigdünger ist weniger geeignet, da er direkt wieder aus der Erde herausläuft.

Teste diese Methode einmal, indem du zwei gleichwertige Jungpflanzen in, vom Volumen her, gleich großen Töpfen einpflanzt. Nur das ein Topf aus Keramik besteht und du mit normaler Bonsaierde eintopfst, während der andere ein Teichpflanzkorb mit sehr grobem Substrat sein sollte.

Dieser Lärchenyamadorihatte am Fundort seine Wurzeln sehr weitläufig wachsen lassen. So konnte ich nur einen äußerst geringen Wurzelballen ausgraben. Der Baum bekam zwei Jahre Zeit, sich im Teichpflanzkorb zu regenerieren.

Ein sehr dichter und vor allem sehr gesunder Wurzelballen ist in der Zeit gewachsen. So konnte der Baum gefahrlos in die Bonsaischale.

Eine Rosa urna oletum. Für die Nichtlateiner unter Euch – das heißt in etwa “Rose, in den Topf geschissen”. Soll heißen, die Vögel hüpfen ja den ganzen Tag auf meinen Bonsai herum. Da lassen die schon einmal etwas fallen. Tja und da sind manchmal recht interessante Sachen bei. Diesen Rosenschissling, ääääh Rosensämling habe ich auch letztes Jahr zur Stammverdickung in den Teichpflanzkorb gesetzt. Sieht doch schon ganz schön aus.

Der Wurzelballen aber ist eine Freude. Schon klar, dass sich Jungpflanzen damit enorm schnell entwickeln.

Da ja ein Shohin angestrebt wird, kann man schon einen ersten Gestaltungsschnitt machen. Dann aber wieder ab ins Körbchen. Das Bäumchen werde ich dann später wieder vorstellen, damit ich euch die rasante Entwicklung dokumentieren kann.


Donnerstag, 5. April 2007

Felsenpflanzung – Forsythie – Teil 5

Der Baum im Sommer 2004. Damit komme ich auf meine Behauptung zurück, dass man einen Steckling innerhalb von fünf Jahren zu einem schönen Bonsai heranziehen kann.

VOILA!

Aber, na gut, ein Baum ist nie so richtig fertig und dieser wohl auch noch nicht so bald. Der Michael kam mich im Frühjahr 2005 in meinem Garten besuchen und wir schauten uns meine Zöglinge an. Ihm gefiel die Forsythie nicht so recht als „Dreifachstamm auf Stein“. Er konnte mich überzeugen, den Baum noch etwas umzugestalten. Prima, dachte ich, wieder viel Arbeit.

So kam der Baum auf den Arbeitstisch und schon waren es zwei Äste weniger.

So sah er natürlich nicht so toll aus. Deshalb mussten die verbliebenen Äste mit einer Drahtung neu geordnet werden.

Anfänglich habe ich geschrieben, dass Forsythien schlecht zu drahten sind. Das stimmt natürlich und man muss schon sehr vorsichtig mit dem Draht umgehen. Aber mit guter Technik biegt man sich auch eine Forsythie in Form.

Der Baum im Sommer 2006. Die Krone ist wieder etwas dichter geworden. Der Baum nimmt seine neue Form an und wächst lamgsam hinein. Der gesamte linke Bereich muss noch kompakter werden. Beachte bitte den Stein. Er wird regelmäßig vom Moos gereinigt. Das mache ich mit Steinreiniger und etwas Jinmittel. Die Farbe des Kalkes wird immer wärmer. Die Spalten und Risse des Steines bekommen eine immer größere optische Tiefe. Was jetzt noch fehlt ist eine Schale, die komplementär zu den hellen Farben steht. Sie sollte eventuell eine von Horst Heinzlreiters einzigartigen, orangefarbenen Schalen sein oder auch einen dunklen Blauton haben. Mal sehen was ich da finden werde.


Felsenpflanzung – Forsythie – Teil 4

Im Jahr 2004 ist die Narbe am Stammansatz schon gut verheilt. Die Wurzeln fangen an, einen in die Breite wachsenden Charakter anzunehmen. Das macht eine Felsenpflanzung aus, dass der komplette Baum versucht, den Stein zu umschließen. Ab da wirkt so eine Gestaltung glaubhaft.

Der Stammansatz von der Rückseite aus betrachtet. Zum Vergleich eine Babyzelle. 2002 war der Stammansatz so dick wie diese Batterie. Gute Entwicklung.

Der Wurzelballen, dicht verwachsen. Das sollte man sich merken, die Wurzeln sollten bei einer Forsythie immer auf das nötigste reduziert werden. Dabei schaut man, dass man den Wurzelballen ebenso gestaltet, wie die oberirdischen Bereiche des Baumes.

Mehr braucht der Baum nicht, damit er gleich wieder munter weiterwächst.

Mein Bonsaifreund Erwin Grzesinski hatte einen kleinen Fehlbrand. Die Schale nahm ich gerne, weil der Baum damit schon eine ganz gute Wirkung zeigt.

Allmählich erkennt man auch, wie die Linien des Steines mit denen des Baumes harmonieren.

Felsenpflanzung – Forsythie – Teil 3

Die Forsythie war in Shohingrösse geplant, deshalb wurde sie im April 2003 auch gleich in eine Trainingsschale gepflanzt. Die Wurzeln, die gebraucht wurden, waren soweit entwickelt, dass man sie nun freilegen konnte, um deren weitere Entwicklung besser steuern zu können.

Hier die Ansicht der Wurzeln von der Vorderseite.

Die Ansicht von der linken Seite aus.

Die Rückseite ist nicht so gut gelungen, aber steht ja hinten......

Im Jahr 2004 war die Entwicklung wieder schön vorangeschritten. Die Verzweigung hatte gut an Dichte gewonnen und die sichtbaren Wurzeln waren auch schön verdickt und bildeten allmählich eine raue Borke.

Mittwoch, 4. April 2007

Felsenpflanzung – Forsythie – Teil 2

Das Jahr 2003. Die Pflanzung wurde ein Jahr gut gedüngt und viel gegossen. Im Sommer 2002 musste ich schon die ersten Äste entfernen, die für die Gestaltung nicht zu gebrauchen waren. Auf dem Bild vom April 2003 sieht man schon eine schöne Überwallung einer Schnittwunde. In einem Forum beklagte sich ein Bonsaifreund einmal, dass die Forsythie niemals ihre Wunden schließt. Das macht sie auf jeden Fall. Nur sollte man auch verstehen, wie so etwas vor sich geht. Ein Baum braucht Wachstum, um seine Wunden zu schließen. Darf eine Forsythie eine Zeit ungezügelt wachsen, schließt sie auch richtig große Wunden komplett ab.

Der Baum vor dem Umtopfen. Er hat sich in einem Jahr richtig gut entwickelt. Der knollenartige Stammansatz ist um einiges dicker geworden. Alles bestens.

Hier sehen wir nun ungezügeltes Wurzelwachstum innerhalb eines Jahres. So sieht der Wurzelballen einer Forsythie Jahr für Jahr aus. Jährliches umtopfen ist also Pflicht. Da braucht man auch gar nicht besonders vorsichtig sein. Zur Not kann man den Wurzelballen auch mit einer Axt in Form hauen. Die Wurzeln sind aber fleischig und nicht sehr hart, da geht es mit einer starken Schere auch recht gut. Hierbei musste ich meinen Stein aber erst einmal suchen.

Nach rigorosem Rückschnitt der Wurzeln bleiben immer noch viel aussichtsreiche Haltewurzeln erhalten. Mit dem bis dahin erreichten war ich schon sehr zufrieden.

Hier habe ich mich schon für eine Ansichtsseite entschieden. Die Wurzeln schmiegen sich gut an den Stein an und folgen auch dem Verlauf der Spalten des Steines.