Mittwoch, 17. November 2010

Klein, Dick, Häßlich Teil 5

Wie es mit diesem Bäumchen anfing, kann man hier nachlesen.
Im Juni 2010 wurde es Zeit den Baum zu entdrahten. Erste Drähte wurden bereits überwallt. Die erste Gestaltung des Kaskadenastes sagte mir auch nicht zu und sie sollte nun weiter gekürzt werden. Im unteren Bereich der Kaskade befand sich zu viel Grün und der Baum wirkte sehr unnatürlich.


Die Vorderansicht im Sommer 2010. Der Neuaustrieb war sehr gesund und es hat keinerlei Probleme nach den harten Biegemaßnahmen gegeben.


Die Rückansicht. Das Bild ist hier bereits etwas klarer geworden.


Der Baum wurde entdrahtet und alle Verbände wurden entfernt. Der Kaskadenast und der Kronenast hatten noch nicht ihre Position beibehalten und verloren nun sehr schnell ihre provozierte Form. Ein Neueindrahten war unausweichlich.


Die Rückansicht nach dem Entdrahten. Bei den dünneren Ästen sind die Drahtspuren deutlich zu sehen.


Hier ist nun der Bereich, der mich störte, bereits entfernt. Die Kaskade wird nach einem erneuten Drahten nicht mehr so tief herabhängen und mit dem Schalenrand abschließen. Auch das Nadelgrün ist nun besser verteilt.


Ende September wurde der Baum dann erneut gestaltet. Die dickeren Äste der Krone und Kaskade brauchten keine Tapeunterstützung mehr. Sie ließen sich wieder relativ leicht in ihre alte Form bringen. Die Kronenbelaubung hat sich nach einem Jahr auch schon so weit verbessert, dass evtl. schon im Sommer 2011 der "Füllast" entfernt werden kann. Er wurde hier bereits auch um die Hälfte reduziert. Ziel wird es sein, den Kronenast noch um gut zwei Drittel kürzer und dicht verzweigt zu bekommen. Dann wird diese Spirale in der Spitze des Baumes entfernt werden können.
Das "Rattenschwänzchen" ist auch noch da. Es ist mittlerweile gejint und mit Feuer in eine andere Form gebogen worden. Letztendlich wird es irgendwann einmal entfernt werden. Das möchte ich aber noch ein wenig überdenken.
Nur noch wenig erinnert an die ursprünglich häßliche Form dieses Bäumchens. Wenn diese kleine Kiefer an Reife zugelegt hat, wird sie auch noch einen exakt passenden Topf bekommen. Mein Freund Erwin Grzesinski macht da mittlerweile wunderbare Sachen aus Ton.

Dienstag, 16. November 2010

Fortschritte

Dieses Jahr war ein schlimmes Jahr für mich. Eine Erkrankung hat sich so entwickelt, dass ich neben den alltäglichen Dingen meine Bäume nicht mehr im gewohnten Maße pflegen konnte. Der Winter 2009/2010 war auch besonders hart. Dazu kamen sehr ungünstige Witterungsverhältnisse. So hatte nicht nur ich, sondern auch sehr viele andere Bonsaifreunde mit teilweise herben Verlusten bei ihren Bäumen fertig zu werden. Bei mir überlebten drei sehr schöne Kiefern nicht. Darunter auch der Baum, den ich unter "Eine Sache der Überwindung" beschrieben hatte.
Trotzdem versuchte ich natürlich, wann immer ich konnte, meine Bäume weiter zu entwickeln. Das es dabei auch erfreuliche Ergebnisse gab möchte ich hier nun zeigen.



Meinen Ahorn hatte ich im Frühjahr um ein Drittel reduziert. Er verlor allmählich seine Feinverzweigung, was ein einkürzen aller Äste nötig machte. Der Rückschnitt hat dem Baum gut getan und er entwickelte sich wieder sehr positiv.
Die Entwicklung des Baumes ist in diesem Artikel beschrieben.



Meine Forsythie über Fels hat sich weiter gut entwickelt und hat eine recht beeindruckende Feinverzweigung. Diesen Herbst zeigte sie besonders schöne Farben.
Die Entwicklung des Baumes kann man hier nachlesen.



Die Belaubung meines Taxus cuspidata hat sich ebenfalls sehr gut weiter entwickelt. Sie ist momentan noch bis in den kleinsten Trieb gedrahtet. Ein Manko ist weiterhin noch der Wurzelballen. Für nächstes Jahr hoffe ich ihn weiter reduzieren zu können, damit der Wurzelansatz um einiges flacher gestaltet werden kann.
Die Entwicklung, von Anfang an, findet man hier.



Sehr dicht, mit noch viel zu langen Nadeln, zeigt sich meine österreichische Schwarzkiefer. Wenn man allerdings weiß aus welchem Material der Baum entstanden ist, hat man eine Ahnung über die Gestaltungsfähigkeit dieser schönen Kiefernart.
Die Geschichte dieser "unmöglichen Kiefer" kann man hier nachlesen.



Diese Lärche habe ich bisher nicht in diesem Blog beschrieben. Sie habe ich gemeinsam mit dem Ralf Steiner auf einem Workshop in unserem Arbeitskreis gestaltet. Sie hat sich auch recht positiv entwickelt. Eigentlich möchte ich sie komplett umgestalten, da der Stand einiger Äste "gelogen" ist (Äste wurden von der linken auf die rechte Seite gedrahtet und umgekehrt). Aber der Plan muß nun erst einmal warten und bis dahin wird der Baum weiter verfeinert.



Eine weitere Lärche, die ich hier noch nicht vorgestellt habe. Das ist so ein kleines Bäumchen wo man nicht weiß ob man das gestalten oder doch lieber in den Wald pflanzen sollte. Es steht auf einer sehr langen, vormals zu dünnen, Wurzel. Im Laufe der Zeit hat sich die Wurzel allerdings sehr positiv entwickelt und die kleine Lärche bietet mittlerweile ein schönes Bild in dieser natürlichen Steinschale.