Samstag, 9. August 2008

Eine Sache der Überwindung Teil 1

Diese Kiefer besitze ich seit 2005. Sie ist ein Geschenk von meinem Freund Michael und stammt aus dem hohen Norden. Michael hatte sie zunächst ein Jahr im Land stehen, wo sie den Umzugsstress schon etwas überwunden hatte. Dann bekam ich den Baum und topfte ihn in ein sehr grobes Substrat. Der Baum sah von Anfang an sehr Gesund aus und im Sommer diesen Jahres wollte ich mit den ersten Gestaltungsmaßnahmen beginnen. Das ist jetzt auch eine gute Möglichkeit, dass ich die komplette Entwicklung des Baumes, über einen längeren Zeitraum, in diesem Blog beschreiben kann. Man kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen, wann der Baum fertig sein wird. Alles kommt darauf an, wie er die einzelnen Gestaltungsschritte verkraftet, wobei der erste Schritt schon sehr heftig war. Es ist für den Leser also genauso spannend, wie für mich selber.

Der Baum in der geplanten Vorderansicht. Er ist 90 cm hoch. Der Stamm hat einen Durchmesser von 10 cm und das Nebari ist 13 cm breit. Die Form des Nebaris und die in dieser Ansicht vorhandenen, leichten Bewegungen des geraden Stammes, macht diese Ansicht zur ersten Wahl.

Der Stamm ist sehr gerade gewachsen und nur im oberen Bereich kommt es zu mehreren starken Richtungsänderungen des Stammes. Das macht den Baum etwas skurril.

Die rechte Seitenansicht. Hier sieht man, dass die Krone und der starke, darrunterliegende Ast, weit nach hinten ragen. Auf den unteren Ast werde ich in Zukunft wohl verzichten. Der Baum kann ein schöner Literat werden.

Die Hinteransicht. Das gesamte Laub kommt auf den Betrachter zu. Eigentlich wäre das Grund genug, hier eine Vorderansicht anzustreben. Was man auf dem Foto nur schlecht sieht, der Stamm ist hier überhaupt nicht spannend, einfach nur gerade. Das Laub kommt auch sehr weit nach vorne, sodass auch hier große Umformungsarbeiten nötig wären.

Ansicht von der linken Seite. Sieht gut aus, schönes Foto. Aber das war´s auch schon. Auch hier zeigt der Stamm nicht sein ganzes Potential. Starkes Biegen der Krone wäre von allen Ansichtsseiten nötig.

Mein Plan geht dahin, dass die Vorder- und die Hinteransicht gleichwertig werden, sodass er von beiden Seiten angeschaut werden kann.

Hier eine Aufnahme, die die starken Windungen im Spitzenbereich des Stammes zeigt.
Geplant ist nun, diesen Bereich stellenweise bis zu 60° zu Winden. Die gesamte Baumkrone wird um 180° in die Vorderansicht gebracht. Gerade die Stammbereiche, die bis zu 60° gewunden werden sollen, sind aber nur ca. 10cm lang. Ein riskantes Vorhaben. Für diese Windungen brauchte ich dann doch etwas Überwindung.

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