Sonntag, 7. September 2008

Mehr als ein halbes Leben Teil 4

Ende März 2006 war es soweit, dass die Eibe in ihre erste richtige Bonsaischale getopft werden konnte. Der Wurzelballen war sehr dicht gewachsen und einige frühere Probleme waren nun verbessert. Trotzdem sind noch viele Mängel im Wurzelballen vorhanden und in den nächsten Jahren muss dieser stetig verbessert werden. Durch das Nadelzupfen im letzten Jahr erschien eine Unmenge an neuen frischen Knospen, die im Sommer einen ersten großen Rückschnitt aller Äste ermöglichten. In den vergangenen zehn Jahren trieb der Baum immer recht ordentlich im Frühjahr aus sowie mit einem brauchbaren Johannistrieb Ende Juni. Im Jahr 2005 hatte er zum ersten Mal im August einen dritten Austrieb, was den guten Zustand des Baumes widerspiegelte. Dadurch war die Laubmasse sehr dicht geworden.

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Sehr viele Knospen sind nach dem Nadelzupfen entstanden.

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Ein kleiner Flaschenzug erleichtert die Arbeiten an den Wurzeln beim Umtopfen.

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Mit einem Stäbchen wird die neue Erde zwischen den Wurzeln verteilt.

Ende März 2006 war es soweit, dass die Eibe in ihre erste richtige Bonsaischale getopft werden konnte. Der Wurzelballen war sehr dicht gewachsen und einige frühere Probleme waren nun verbessert. Trotzdem sind noch viele Mängel im Wurzelballen vorhanden und in den nächsten Jahren muss dieser stetig verbessert werden. Durch das Nadelzupfen im letzten Jahr erschien eine Unmenge an neuen frischen Knospen, die im Sommer einen ersten großen Rückschnitt aller Äste ermöglichten. In den vergangenen zehn Jahren trieb der Baum immer recht ordentlich im Frühjahr aus sowie mit einem brauchbaren Johannistrieb Ende Juni. Im Jahr 2005 hatte er zum ersten Mal im August einen dritten Austrieb, was den guten Zustand des Baumes widerspiegelte. Dadurch war die Laubmasse sehr dicht geworden.

Im Sommer 2006, ich war mittlerweile 18 Jahre alt, wollte ich die Äste in ihre endgültige Form bringen. Der erwartete Neuaustrieb war ausgereift und eine große Anzahl neuer Zweige war in Stammnähe entstanden. Für die weitere Gestaltung kürzte ich alle Äste um 1/3 ihrer Länge und entfernte den nicht in die Gestaltung passenden Neuaustrieb. Anschließend zupfte ich wieder die Nadeln und nahm eine erneute Feindrahtung vor. In Zukunft werden nach dem Neuaustrieb die alten Nadeln gezupft und der Neuaustrieb auf 6-8 Nadeln zurück genommen. Daraus wird eine sehr fein verzweigte Krone entstehen.

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Juli 2006, die Laubmasse ist wieder sehr dicht.

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Es sind viele kleine Triebe in Stammnähe entstanden.

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Alle Äste wurden um 1/3 ihrer Länge gekürzt.

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Nach dem Nadelzupfen wurde wieder feingedrahtet.

Im Oktober 2006 bemerkte ich bei einer Kontrolle des Baumes, dass eine Saftbahn auf der Vorderseite des Stammes austrocknete. Dies betraf jene Saftbahn, die an den im Sommer 2004 angelegten Sharibereich angrenzte. Der Shari sollte dem zu geraden Stamm mehr Bewegung verleihen und war der einzige künstlich angelegte Shari im Stamm. Zwei Jahre nachdem der Shari gestaltet war, trat ein Saftrückzug ein. Daraus kann man erkennen, dass eine japanische Eibe nicht immer den Plänen ihres Gestalters folgen will. Auch bei den Eiben meines Vaters ist dieses Problem bei künstlich angelegten Sharipartien des öfteren aufgetreten. Deshalb sollte man ein fundiertes Wissen über den Verlauf der Saftbahnen haben, bevor man solche Gestaltungsmittel einsetzt. In dem Fall meiner Eibe war die Saftbahn nicht mehr zu retten, glücklicherweise hatte jedoch keiner der zu versorgenden Bereiche Schaden genommen. Jetzt lag das Problem darin, dass die Vorderansicht größtenteils aus Totholz bestand. Ein Baum mit übergroßen Totholzpartien im Vordergrund wirkt meistens kränklich, deshalb sollte eine funktionierende Saftbahn immer zu sehen sein.
Daher stand nun eine komplette Umgestaltung des Totholzbereiches an. Zunächst entrindete ich vorsichtig die ausgetrocknete Saftbahn. Mein Plan war es, dass auch im Totholz die alte Saftbahn noch erkennbar sein sollte.
Damit der Sharibereich natürlich wirkt, musste ich einige Veränderungen vornehmen. Die Ränder des Sharis zur lebenden Rinde habe ich mit der Schleifscheibe der Dremel Fräse unterhöhlt, um den Effekt eines älteren Sharis zu erzeugen. Die vorhandenen Jins der alten dicken Äste waren zu massiv, daher verfeinerte ich diese mithilfe einer Jinzange und des Dremels und machte sie um einiges dünner. So fügen sie sich nun besser ins Gesamtbild des Baumes ein und lassen die Ansicht auf den Sharibereich nicht mehr ganz so wuchtig erscheinen.

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Der rote Pfeil zeigt: An dieser Stelle ist die Saftbahn deutlich sichtbar vertrocknet.

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Mit der Jinzange wird der Jin verkleinert.

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Der Dremel hilft bei der Verfeinerung der Sharibereiche.

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Die Jins werden unterhöhlt und laufen glaubhafter in die Sharibereiche aus.

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Unterhöhlung der ausgetrockneten Saftbahn.


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