Montag, 12. November 2007

Eine Schwarzkiefer Teil 2

Zunächst mache ich bei allen Kiefern, vor gestalterischen Maßnahmen, einen Nadelschnitt. Das war dann auch bei dieser Kiefer der erste Schritt, nachdem der Neuaustrieb 2006 ausgehärtet war.

Bei der Schwarzkiefer schneide ich immer die Nadeln. Sie sind so hart, dass man beim Zupfen sehr leicht die Rinde aufreißt und dadurch dann schlechter neue Knospen entstehen. Lässt man einen kleinen Rest der Nadeln stehen, verletzt man nicht neue Knospen, die sich noch in der Nadelscheide befinden. Nach ein paar Wochen fallen diese Nadelreste von alleine ab.

Nach dem Nadelschneiden ist das Gesamtbild ein Stück klarer geworden. Sehr bald entwickeln sich neue Knospen, die dann im nächsten Frühjahr austreiben. Diese neuen Triebe sind alle nach dem ersten Nadelschnitt entstanden.

Hier nun ein Bild aus einer Ansicht von oben. Nun erkennt man auch, weshalb der Baum nur in eine Richtung verändert werden kann. Die vorhandene, leichte Biegung im Stamm kann man nur in Richtung der Biegung weiter an den Stamm heranbringen.

Der Baum wurde im Frühjahr 2006 umgetopft und hatte im Frühsommer einen Nadelschnitt bekommen. Das ist eigentlich genug Belastung in einem Jahr für eine Kiefer. Die Stammbiegung wollte ich aber dennoch beginnen.

Jetzt kann man mit einer dicken Raffiabandage und einem starken Hebel, den Baum gleich in die neue Position biegen. Dann hätte er aber ein Problem bekommen, denn das wäre für dieses Jahr des Guten zu viel. Trotzdem sollte am Jahresende die Stammbiegung vollzogen sein. Da kann man dann einen wesentlich entspannteren Weg gehen.

Schwarzkiefern haben enorm flexibles Holz, sie kann man wirklich stark verformen. Wenn ich nun alle zwei bis drei Tage den Stamm nur um wenige Millimeter verbiege, wird das den Baum kaum stören. So entschied ich mich dafür, den Stamm mit Hilfe von Spannschrauben nur sehr langsam zu verbiegen. Wenn man eine Spannschraube anlegt, braucht man jemanden, der den Stamm schon etwas biegt, um eine Spannung aufzubauen. Das hat mein Sohn Kevin gemacht. Fixiert wurde die Spannschraube mit Kupferdraht an der schon besprochenen Wurzel und an einer günstigen Stelle im Kronenbereich des Stammes.

Hier verwende ich eine Spannschraube mit einer Spannung von 10 cm. Man bringt die Krone also um 10 cm näher an den Stamm heran.

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