Mittwoch, 8. Juli 2009

Eine Sache der Überwindung Teil 10

Eine sehr schöne Schale, von Brian Albright habe ich bereits für diesen Baum gekauft. Um sich ein Bild zu machen, ob sie auch wirklich gut passend ist, habe ich den Baum einmal virtuell umgetopft. Besser geht es meiner Meinung nach kaum. Doch leider gibt es da noch ein kleines Problem. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis der Baum so exakt in die Schale passt. Momentan stört da noch eine ziemlich große Wurzel, die wohl nur sehr langsam reduziert werden kann.

Von Reiners Bonsai Blog
Interessant zu sehen ist auch, wie sich die Borke nach der ganzen Biegeaktion entwickelt hat. An dem Teil des Stammes, wo die härtesten Windungen gemacht wurden, ist die Borke vollständig erhalten und hat sich wieder völlig regeneriert. Im weiteren Verlauf ist sie allerdings teilweise stark abgeblättert und es zeigt sich eine junge, rötliche Borke. Aber das wird sich in wenigen Jahren wieder verbessern.

Von Reiners Bonsai Blog
Noch eines, der Baum ist noch nicht fertig. Der Grünbereich ist für einen Literaten natürlich noch viel zu dicht. Da ich dem Baum aber eine Menge zugemutet habe, will ich zunächst so viel Grünmasse wie irgendwie möglich erhalten. Eine Kiefer erholt sich umso besser, je mehr Nadeln sie hat. Ende August werde ich dann alle alten Nadeln abzupfen und dann wird der Baum um einiges lichter aussehen. Danach wird die Krone eventuell auch noch etwas ausgelichtet. Dann wird auch die gesamte Borke mit einem Steinreiniger behandelt, um alle Flechten und Moose vom Stamm zu entfernen. Ein Literat sollte nicht unbedingt aussehen als stände er im tiefen Wald. Im Frühjahr 2010 wird der Baum dann in seine neue Schale umgetopft. Erst dann kann ich auch sehen, welcher Stand in der Schale bereits möglich ist.
Das bisher erreichte macht mich aber schon sehr froh.

Fortsetzung folgt

2 Kommentare:

Jörg hat gesagt…

Hallo Reiner, Klasse geworden die Kiefer, habe eine ganz ähniche in diesem Jahr ausgegraben, daher schaue ich immer mal, wie du das Problem mit der einseitigen Krone gelöst hast.
Der Kaskadenast ist dir super gelungen.

Dicke Wurzeln bei sylvestris übrigens schneide ich seit einigen Jahren sehr erfolgreich bereits eineinhalb Jahr vor dem Umtopfen im Topf selbst. Ich bohre mich im ganz frühen Herbst (Mitte bis Ende August)mit dem Finger zur entsprechenden Wurzel vor, lokalisiere sie, nehme ein wenig Erde weg und mit einer schmalen Säge trenne ich die Wurzel im Topf durch. Der Vorteil, die anderen, oft wenigen Wurzeln, bleiben zu 100% erhalten und können den Ausgleich so besser übernehmen.

Flechten und Moose entferne ich seit einiger Zeit nur noch mit Eisendünger, den ich als Salzform besitze und davon ein wenig in Wasser auflöse und den Stamm besprühe. Er wird dann tiefschwarz, sieht echt gut aus.

Tschüß Jörg

Reiner hat gesagt…

Hallo Jörg,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Dein Tipp zur Wurzelverbesserung ist auch notiert ;-). Meine Kiefer hat aber tatsächlich nur diese eine Wurzel. Da muss ich schon genau wissen, wie sich der Wurzelballen entwickelt hat, bevor ich säge.
Diese Kiefern wachsen in sehr engen Felsspalten. Da können die Wurzeln auf dem engen Raum nur immer hin und her wachsen und so bildet sich mit der Zeit eine einzelne, dicke Wurzel. Manchmal wächst sie auch in zwei Richtungen und mit dem Stamm darüber sieht es dann aus wie ein umgedrehtes "T".
Da habe ich einmal eine Seite, die nicht so gute Feinwurzeln hatte, abgesägt. Das hatte den Erfolg, dass der gesamte Wurzelballen abfiel. Nach solchen "Experimenten" wird man vorsichtig ;-).
Viele Grüße,
Reiner