Samstag, 10. April 2010

Forsythia x intermedia - Noch kleiner - Mame

Noch kleiner - Mame
Wie Sie es ja schon bemerkt haben, handelt dieser ganze Artikel von Forsythien in Shohingröße. Als Shohin wirkt die Forsythie sicherlich am Besten. Wir können dabei einige unterschiedliche Stile gestalten. Die Blüten passen auch sehr gut zu dieser Bonsaigröße.
Nun haben wir aber auch viel über die Schnitttechniken gehört. Wenn Sie diese Techniken verinnerlicht haben, dann sind Sie auch in der Lage, die Forsythie in Mamegröße zu entwickeln. Um einen Mame zu erhalten, muss man zunächst einen relativ dicken Stammansatz erzielen. Das geht nur über Wachstum. Um einen guten Mame zu entwickeln, müssen die Wurzeln exakt geschnitten werden. Die Pflanze muss jedes Jahr durchtreiben dürfen. Anschließend muss sie mit den beschriebenen Schnitttechniken wieder verkleinert werden. Große Schnittstellen heilen auch wieder nur über Wachstum. Alles also nicht so einfach. Von einem großen Satz Stecklingen eigneten sich nur zwei zur Erziehung in Mamegröße. Diese zwei möchte ich zum Abschluss noch beschreiben. Der erste Baum hatte sich zunächst zu einem Doppelstamm entwickelt. Dadurch verdickte sich der Stammansatz sehr schön. Über zwei Jahre ließ sich dieser Baum sehr weit herunterarbeiten. Das klappte deshalb so schnell und gut, weil ich die oben beschriebenen Schnitttechniken einsetzte. Beide Bäume könnten einmal eine Höhe von sechs Zentimetern haben. Wobei eine auch einen so starken Stammansatz hat.



Frühjahr 2007. Einen Steckling ließ ich als Doppelstamm wachsen. Der Stammansatz sah sehr interessant aus. Aber als Doppelstamm gefiel mir der Baum überhaupt nicht.


So wurde der Baum umgetopft. Dabei wurde er gleich auf das neue Ziel reduziert. Der dünnere Stamm wurde entfernt und der Hauptstamm auf einen noch jungen Trieb zurückgenommen.


Frühjahr 2008. Aus dem Trieb hat sich eine erste Verzweigung entwickelt. Die Astgabelung steht allerdings sehr ungünstig. Das kann man mit einem guten Rückschnitt aber noch gut ändern.


Diese Ansicht sieht wesentlich ansprechender aus. Hier steht die Verzweigung aber nicht sehr gut. Auch das kurze Stammstück passt nicht zum Stammansatz. Eigentlich ist nur der zu gebrauchen.


Im nächsten Frühjahr. Wir sehen das Problem, dass die unteren Knospen an diesem Zweig nicht ausgetrieben sind.


Zwei Wochen später hat ein guter Rückschnitt das Problem gelöst.


Zwei Monate später. Am Stamm ist ein interessanter Austrieb entstanden.


Die neuen Triebe sind optimal geeignet, um den Baum nun auf diese abzusetzen. So lässt sich ein beeindruckender, kleiner Mamebaum entwickeln.


Das Bäumchen durfte wieder bis Ende August frei wachsen. Das muss sein, damit sich die noch relativ großen Schnittwunden schließen können. Nur bei Verwendung der japanischen Wundknete schließen sich die Wunden zuverlässig.


Das Bäumchen ist wiederholt zurückgeschnitten. Jetzt ist nur der benötigte Austrieb verblieben. Die neuen Äste haben sich schon wieder verdickt und haben schöne, kurze Internodien. In zwei weiteren Jahren hat man einen sehr schönen Mamebonsai entwickelt.


Ein weiteres Beispiel. Dieser Steckling hat von Anfang an einen schönen, kleinen Stamm entwickelt.


Nach dem Frühjahrsschnitt. Hier sind an allen Ästen die unteren Knospen nicht ausgetrieben.


Zwei Wochen später ist das Problem gelöst. Alle vorhandenen Knospen haben sich geöffnet.


Bis Ende August durfte das Bäumchen nun treiben. Das brachte einen guten Dickenzuwachs.


Der Rückschnitt im August. Jetzt sind zu viele dicke Äste an dem Bäumchen.


Weiterer Rückschnitt. Ein Unwetter hat das Bäumchen arg strapaziert. Die Entwicklung ist aber ausgezeichnet.

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