Samstag, 10. April 2010

Forsythia x intermedia - Zu guter letzt

Zusammenfassung

Sie haben nun eine große Menge an Informationen zur Aufzucht der Forsythie bekommen. Abschließend möchte ich das wichtigste noch einmal zusammenfassen.

Entwickeln Sie den Wurzelballen Ihrer Forsythie von Anfang an. Gleichen Sie die Wuchskraft der Wurzeln bei jedem Umtopfen aus. Bei aufrechten Baumformen behalten Sie nur Wurzeln die radial wachsen. Bei Bäumen, die in der Wurzelstammform oder über einen Stein gezogen werden belässt man nur die senkrecht wachsenden Wurzeln.
Topfen Sie jedes Jahr um. Wählen Sie nur ein gut wasserdurchlässiges Substrat.
Düngen Sie nur wenig, aber nicht vor dem Frühjahrsaustrieb. Besser ist eine Düngung im Spätsommer.
Nach der Blüte alle Blütenstände entfernen. Keinen Samen ausreifen lassen.
Bei jedem Rückschnitt mindestens ein Blatt an jedem Ast belassen, ansonsten droht der Verlust des Astes.
Große Schnittwunden immer mit der japanischen Wundknete verschließen. Gerade die Forsythie schließt ihre Wunden besonders gut wenn man diese Knete verwendet.
Jedes Jahr, nach dem Umtopfen, durch die beschriebenen Schnitttechniken alle Knospen zum Austrieb bringen. Keinen kompletten Blattschnitt machen. Wenn ein Blattschnitt nötig wird, alle Blätter um zwei Drittel reduzieren.
Nur Drahten, wenn man das gut beherrscht. Die hohlen Ästchen brechen sehr schnell.
Überwintern Sie Ihre Forsythien geschützt. F. ist natürlich sehr winterhart, wird aber nach sehr harten Wintern vom neu aufgetauchtem Pseudomonas-Bakterium befallen.

Fazit

Seit weit über zwanzig Jahren beschäftige ich mich mit der Forsythie in der Bonsaigestaltung. Lange Zeit musste ich mit den Nachteilen dieser Pflanzenart leben und da sie mich störten, wollte ich herausfinden wie man sie umgehen kann.
Nur langsam bekam ich heraus, welche Techniken nötig sind, um aus einer Forsythie einen ansehnlichen Bonsai zu gestalten.
Die wichtigste Erkenntnis ist jedoch die, dass es zwingend nötig ist, alle Bedingungen für die Forsythie zu optimieren. Nur so entwickelt sie sich enorm schnell zu einem schönen Bonsai.
An diesem Portrait habe ich fünf lange Jahre gearbeitet. Immer wieder kamen neue Erkenntnisse hinzu. So war ein ständiges Überarbeiten meiner Aufzeichnungen nötig. Das letzte große Geheimnis dieser Pflanzenart ist für mich, wie man auch ältere Äste dazu bewegen kann, wieder in Stammnähe auszutreiben. Die Hoffnung, auch dieses Rätsel zu lösen, habe ich noch nicht aufgegeben. Der Lernprozess ist für mich noch lange nicht beendet.
Wie Sie bestimmt bemerkt haben, begeistert mich diese Pflanzenart sehr. Schon in meiner Kindheit fühlte ich mich von den so schön blühenden Forsythiensträuchern magisch angezogen. So war es für mich, nach meinem Start ins Bonsaihobby, keine lange Überlegung die Forsythie als meinen Specimenbonsai zu betrachten. Das soll heißen, ich wollte mich auf diese Pflanzenart spezialisieren.
Wenn ich mit diesem Bericht nun dieselbe Begeisterung für einen Forsythienbonsai bei Ihnen wecken konnte, hat sich diese Arbeit gelohnt. Sehr schnell werden Sie feststellen, so spröde ist sie gar nicht und eine Schönheit ist sie sowieso.

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