Samstag, 24. März 2007

Größer, Höher, Breiter

Im Sandkasten wuchs der Löwenzahn. Die Schaukel rostete vor sich hin und im Spielhaus lagerten seit Längerem nur noch Bonsaiutensilien. Langsam wurde mir klar, alles meins. Sicherheitshalber fragte ich noch einmal in die Runde: „Hat einer Lust noch einmal zu schaukeln? Der Sandkasten soll doch weg? Wollen wir den Nachbarskindern das Spielhaus schenken?“ Kein Protest und ich legte los.

Alles wollte ich anders machen. Die Riesenfichten zum Nachbarn störten. Sie brachten nur Krankheiten in meinen Garten. In deren Schatten würde gar nichts wachsen. Dann gehörten die auch noch dem Nachbarn. Da hilft nur eins, Horrorszenario! Erst einmal knöpfte ich mir die Nachbarin vor, Mutter zweier Kinder. „Sag mal, ist das keine Plage mit diesen Zecken hier“?, fragte ich. Sie schaute mich entsetzt an. „Ja, ich habe da mal die Fichten durchgeschaut, die hängen ganz voll mit Zecken. Da hört man ja die schlimmsten Dinge von“. Da muss keiner lange rätseln, nach einer Minute waren wir uns einig, die Fichten kommen weg. Ein Held war ich auch noch, das Spielhaus den Kindern geschenkt und sich Sorgen um deren Gesundheit gemacht.

Mein kleiner Garten hat ein wenig Gefälle. Deshalb plante ich, die neuen Regale wie Terrassen anzulegen. Dazu musste aber das komplette Bodenniveau des Gartens geändert werden. Mein österreichischer Bonsaifreund Wolfgang Putz sendete mir ein paar Bauskizzen, die er mir freundlicherweise gemacht hatte. Bei einem vorherigen Besuch fragte ich ihn danach, wie er seine Regale gebaut hatte. Unter den Regalen sollte kein Rasen wachsen, das wäre schlecht zu pflegen. Da stellte ich mir Kalkkies vor. In der größten Sommerhitze kann man den gut feucht halten und der Wasserdampf kühlt die Luft. Also sollten die Regale mit Rasenkantensteinen eingezäunt werden. Im hinteren Bereich des Gartens, wo bis dahin das Spielhaus, der Sandkasten und die Schaukel standen, wollte ich einen kleinen Schuppen bauen und daran anschließend eine überdachte Terrasse, damit ich auch bei Regen draußen arbeiten kann. Daran sollte ein kleines Beet anschließen, um sich ein paar Bäume im Freiland erziehen zu können.

So fing es an, mein Gartenprojekt.





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