Mittwoch, 28. März 2007

Wie der Award-Gewinn zu einem Gewinner wurde – Teil 2

Der Baum ist wegen seiner spitzen, stechenden Nadeln schwierig zu gestalten. 2003 machte ich aber die erste Grundgestaltung. Dabei entfernte ich einen Großteil der Benadelung. Es blieb nur so viel an dem Baum, dass ein gesundes Weiterwachsen garantiert war. Auf diese Weise konnte ich den Baum aber sehr viel einfacher Drahten. So ließ sich schon eine schöne Form erreichen. Der Wacholder war gesund und Mitte des Jahres war der Baum wieder ganz dicht zugewachsen.

2004 löste ich einen Teil der Knebelung. Die drei Bäume waren zwar nicht zusammengewachsen, aber der Draht drohte einzuwachsen und dann hätte es hässliche Narben gegeben.

Im Sommer 2004 sah der Baum schon ganz ordentlich aus. Nun schaute ich mich auch nach einer passenden Schale um. Aber eine passende Schale fand ich nicht. Das, was mir vorschwebte, konnte nur Horst Heinzlreiter aus Österreich machen, der war aber weit weg.

Im April 2005 machte ich dann mit meinem Freund Michael eine Bonsairundreise. Zunächst besuchten wir Walter Pall. Dann natürlich Wolfgang Putz, bei dem wir auch eine Unterkunft in der Nähe fanden. Mit Wolfgang fuhren wir dann zum Horst Heinzlreiter. Da passierte dann etwas, wo man anfängt, an Wunder zu glauben. Da bin ich bei vielen Händlern gewesen und auf vielen Ausstellungen, aber nirgends fand ich eine wirklich passende Schale für meinen Wacholder. Dann besuchen wir Horst und das allererste was mein Auge in seinen Verkaufsraum sieht, ist eine Schale, die exakt passend auf dem Tisch steht. Horst ist ein guter Freund, klar das ich die Schale bekam.

Zuhause angekommen topfte ich den Baum direkt um und war begeistert.

2006 stellte ich den Baum zunächst auf den NRW-Bonsaitagen aus. Einige Tage vor der Ausstellung bemerkte ich an einem Ast, dass die Rinde rundherum weggefressen war. Da hatte sich irgendein Viech dran gütlich getan. Da dachte ich mir noch nicht allzu viel bei. Dann komme ich in die Ausstellung und muss sehen, dass in der heißen Halle der Ast ganz vertrocknet war. Peinlich, peinlich. Die Bewertung war trotzdem recht gut für den Baum.

Zu Hause wurde er dann noch einmal vollkommen überarbeitet und anschließend noch zur Jahreshauptversammlung des BCD in Bad Oeynhausen für die Ausstellung gemeldet. Da hat es dann geklappt. Der Baum wurde unter die zehn besten gewählt und holte einen Preis der Jury. Und warum? Wohl nur, weil ich solange Photoshop geübt habe. So geht´s im Leben.

Den Preis hatte sich aber eigentlich der Horst verdient, für diese wundervolle Schale.

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